In den Räumlichkeiten des ehemaligen deutschen Zollhauses zeigt die Künstlerin eine beeindruckende Dokumentation anhand von Portraitfotografien.
In Ihrer Arbeit aus dem Jahre 2009 begleitete sie die vierwöchige Tournee des Aachener Kinderzirkus Pinocchio durch St. Petersburg. Die so entstandenen Bilder geben einfühlsame Augenblicke aus Proben, Aufführungen und Erlebnissen zwischen den Zirkusterminen preis.
Zur Vernissage am Freitag gibt das internationale Arcos-Ensemble den musikalischen Auftakt und das Intermezzo. Das Programm umfasst Stücke aus allen Epochen u. a. russische Volkslieder und Barockarien. Anschließend wird Katja Mummert ab 19:30 Uhr einen Erlebnisbericht Ihrer Reise nach St. Petersburg vortragen. Bildhaft mit Dias unterlegt, nimmt sie die Besucher mit auf diese Exkursion.
Das internationale ARCOS-Ensemble wurde vor etwa 6 Jahren von dem Bratschisten Karen Yarazyan gegründet und setzt sich aus Studenten der Musikhochschule Aachen zusammen.
Vor etwas 2 Jahren wurde das instrumentale Repertoire noch durch Stücke mit Gesang erweitert. Seither gastiert das Ensemble erfolgreich durch ganz Europa.
Kinderzirkus Pinocchio
Der 1995 gegründete und 2007 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnete Kinderzirkus tourt jährlich durch einstige Kriegsgebiete. Dort begegnet er mit seiner traditionellen Zirkusarbeit den traumatisierten Kindern. Der Zirkus lädt ca. 70 Kinder zum Mitmachen ein. Unabhängig von Volks-, Religions- und Kulturzugehörigkeit erarbeiten sie gemeinsam ein Bühnenprogramm mit anschließender Aufführung in der Manege.
Begründer des Zirkus ist der im 2. Weltkrieg geborene Aachener Josef Steinbusch.
Es war der Wunsch von Katja Mummert neben der begleitenden Dokumentation auch die Kinder aus St. Petersburg in Portraits festzuhalten. Dabei musste die Fotografin feststellen, dass bei dieser Art Reise nur wenig zu planen war. Oft wurde terminlich umdisponiert und die Künstlerin musste situativ entscheiden, wie sie ihre Fotografien umsetzen will.
Herausgekommen ist das außerordentliche Ergebnis einer Fotoarbeit, die die Kinder in der Manege des Lebens zeigt. Vor dem Hintergrund einer schrillen Zirkuskulisse versteht es die Künstlerin ihre Motive auch höchst sensibel in Szene zu setzen.
Die oft skurril wirkenden Bilder der Ausstellung erzeugen so beim Betrachter einen atmosphärischen Klang, indem die Kunst nicht über die linke, sondern über die rechte Gehirnhälfte wahrgenommen wird.