Richard Long, geboren 1945 in Bristol, zählt zu den wichtigsten Vertretern der sogenannten “Land Art” und den wenigen zeitgenössischen englischen Künstlern, die sich weltweiter Anerkennung erfreuen. Schon während seines Studiums an der St. Martin’s Kunstschule (1966-68) unternahm er lange Wanderungen durch noch unberührte Landschaften, in denen er seine künstlerischen Male hinterließ: Kreise, Geraden, Spiralen aus Steinen, Ästen, Hand- oder Fußspuren. “Die Quelle meiner Arbeit ist die Natur. Ich benutze sie mit Respekt und Freiheit”, bekennt Long. Seit Anfang der 70er Jahre installiert er seine Werke der Minimal Art auch in Galerien wie Museen und führt so den Dialog mit der Natur unter umgekehrten Vorzeichen in der Stadt fort.
Für diesen Film durchwanderte Long zwei Wochen lang den algerischen Teil der Nordsahara und ließ dabei erstmalig einen Zeugen zu – die Filmkamera. Der amerikanische Regiesseur Philip Haas durfte die Entstehung eines guten Dutzends seiner Werke festhalten: z.B. eine Spirale aus Fußabdrücken im Sand, einen Kreis aus Felsbrocken, eine steinerne Linie, deren Fluchtpunkt in den Kuppen des Atlasgebirges liegt. Diese menschlichen Zeichen leben einen Augenblick lang mit der sie umgebenden Natur, werden fotografiert und wieder vernichtet. Einzige Spur der Werke bleiben Foto, Film und Erinnerung.
Der in New York lebende Regisseur Philip Haas gilt als einer der wichtigsten Dokumentarfilmer zeitgenössischer Kunst. Die Drehbücher seiner Filme werden grundsätzlich gemeinsam mit den Künstlern entworfen. Er arbeitete u.a. mit Gilbert & George, Boyd Webb und David Hockney. Retrospektiven seines filmischen Schaffens liefen in der Londoner Tate Gallery, im Pariser Centre Pompidou und im Seatlle Art Museum.
Eintritt 5,- Euro